Mittwoch, 7. November 2012

Die Sommerpause ist vorbei




Zugegeben sie ist es schon etwas länger. Ein praller Terminkalender ließ mich aber nicht eher an einen Blogeintrag denken.

Seither ist viel passiert. Österreich konnte die Türkei nach Dekaden wieder einmal besiegen. Zwar nur in einem freundschaftlichen Vergleich und durch Tore in der Anfangsphase - das übrige Match war durchschnittlich -, schließlich steht aber das 2:0. Eine Topleistung gegen unsere teutonischen Nachbarn wurde durch die Nullnummer von Astana zunichte gemacht. Die entscheidenden Duelle kommen aber noch gegen die Schweden und Iren. Dass die Schweden ein ganz harter Brocken sind, wusste Hans Huber schon 1997. In Berlin 2012 stellten die Wikinger dies erneut unter Beweis. Der heroisch erkämpfte Punkt könnte schließlich zum Zünglein an der Waage werden.

Was geschah noch? Die Salzburger Bullen haben, oh Wunder, einen neuen Trainer. Mit Roger Schmidt holte Didi Mateschitz einen vergleichsweise unerfahrenen Trainer. Und prompt stand dieser nach dem blamablen Ausscheiden im Europacup gegen Düdelingen in der Kritik. Aber immerhin, besser eine schlechte Publicity als gar keine Publicity. In Europas Gazetten war vom Abschneiden der Salzburger zu lesen.

In Hütteldorf machten es alle Beteiligten ein wenig besser. Da wurde immerhin die Gruppenphase der Europa League erreicht. Ganz schön sensationell in Anbetracht der limitierten finanziellen Mittel. Mit Terrence Boyd wurde ein sympathischer US-Boy aus dem deutschen Ruhrpott importiert, der mit akrobatischen Toren schnell die Erwartungen in ihn hoch schraubte. Konstant zu überzeugen wusste der Amerikaner aber noch nicht. Viel mehr Schlagzeilen machten die Vorfälle in Saloniki und die damit verbundenen Konsequenzen. Als dort Anwesender möchte ich hier aber nicht mehr weiter auf die Geschehnisse eingehen, wurden die Ereignisse doch bereits zur Genüge aufgearbeitet und Sanktionen erhoben.

Sportlich lief es aus grün-weißer Sicht lediglich gegen die Salzburger einwandfrei. In beiden Derbies wurde durch inakzeptable Leistungen ein eventueller Polster verspielt. Noch nicht einmal ein Tor gelang Rapid gegen den Erzrivalen im Jahr 2012. Die letzten desolaten Leistungen gegen Leverkusen, Altach und Sturm ließen den Westwind in Hütteldorf nicht gerade abflauen. Ob jedoch länger zurückliegende personelle und organisatorische Ungereimtheiten im Management und dessen Umfeld ein (oder vielleicht sogar der?) Grund der Misere sind, dieser Frage ging Daniel Mandl nach und prangert im Besonderen die quasi nicht existierende Scountingabteilung des SCR an - ein Zustand der bereits seit Jahren Negativschlagzeilen erzeugt. Zudem wird der notorische Mangel an liquiden Mitteln kritisch hinterfragt, wobei Johann Skocek in der heutigen Ausgabe des Wirtschaftsblattes einen grün-weißen Gewinn durch die Europa-League-Teilnahme von etwa 2,5 Millionen Euro vorrechnet. Bei mittlerweile Null Euro Altlasten, durch Abgänge minimierten Gehaltszahlungen und einem damit verbundenen geringeren Jahresfehlbetrag (bislang jährlich 2 bis 3 Millionen Euro) sollte doch der ein oder andere Transfereuro investiert werden können. Bliebe nurnoch die Frage: Wer findet einen passenden Spieler? Dass der Mangel an Kreativspielern augenscheinlich ist, wird momentan durch die Verletzungsserie Steffen Hofmanns sichtbar. Dass nun Thomas Prager an dessen Position agiert, grenzt in Anlehnung an Hofmanns Spitznamen an Blasphemie. Weit und breit ist in Wien-Hütteldorf kein potenzieller Führungsspieler in Sicht, niemand der freiwillig die Verantwortung übernehmen möchte, der die Kohlen aus dem Feuer holen würde - so macht es zumindest den Eindruck.

Und in Europa? Die Dominanz des FC Barcelona und Real Madrid wird vorerst von Atletico Madrid gebrochen. Die Rojiblancos im Falcao sind noch erster Verfolger der Balugrana. In Italien stutzte Stramaccionis Inter Juventus Turin nach 49 Spielen ohne Niederlage die Flügel – ein ähnliches Schicksal wie einst Arsenal. Die verlieren immer mehr den Anschluss an die Top3. Chelsea und die beiden Manchester-Klubs bilden nun das elitäre Dreigestirn am Top der Tabelle. Der FC Liverpool, einst langjähriges Mitglied der Top4, rangierte heuer sogar zwischenzeitlich auf den Abstiegsrängen. Die Lücke zwischen Arsenal und den Europa-League-Anwärtern Tottenham, Fulham oder Everton verringert sich immer mehr. Und in Deutschland sind die Bayern das Maß aller Dinge. Da wird von einer niederlagenlosen Saison gesprochen, prompt siegt Leverkusen erstmals in der Allianz Arena. Die Vorherrschaft scheint aber ungebrochen, kann der größte Titelkonkurrent und Titelverteidiger Dortmund bislang nur auf internationalem Parkett glänzen. Ähnlich wie Schalke und Leverkusen.

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