Dienstag, 13. Dezember 2011

Back in Business…zumindest ein bisschen

Ungeschlagen reiste die Mannschaft von Roberto Mancini an die Stamford Bridge. Die mittwöchentliche Schmach, das frühe Aus in der Champions League, sollte bestmöglich ausgemerzt werden. So begannen die Citizens auch das Top-Spiel am Montagabend. Die Mannen von André Villas-Boas kämpfen indes um den Anschluss an die Tabellenspitze. Der Rückstand auf ManCity beträgt trotz des gestrigen Sieges immer noch sieben Punkte. Und auch Chelsea konnte heuer auf dem internationalen Parkett noch nicht überzeugen; der Aufstieg wurde erst durch einen Heimsieg über Valencia am letzten Spieltag fixiert. Da verfielen die Blues in alte taktische Schemata, standen tief und agierten aus einer halbwegs gut organisierten Defensive - wie unter Mourinho oder Ancelotti. Weil der Plan gegen die Spanier auf ging, gab Villas-Boas auch für das gestrige Spiel selbe Devise aus. Der Abwehrverbund stand tief in der eigenen Hälfte und versuchte spielerisch den Ball nach vorne zutragen. Mancini, wiederum, stellte sein Team darauf hervorragend ein und ließ ein extrem forsches Pressing spielen um die Hausherren schon in der Spieleröffnung zu stören und einen konstruktiven Aufbau zu verhindern. So sahen sich die Abwehrspieler der Londoner noch in der eigenen Spielhälfte phasenweise sieben Citizens gegenüber, die versuchten den Heimakteuren die Kugel abzuluchsen. Was auch sehr gut klappte. Die Außenverteidiger Bosingwa und Cole hatten ihre mühen Probleme und konnte auf Grund des gegnerischen Druckes offensiv so gut wie keine Akzente setzen. Zudem wirkte Chelsea im Spielaufbau ob der gegnerischen Omnipräsenz nervös; ungewohnt viele Abspielfehler und zahlreiche Ballverluste in Zweikämpfen waren die Folge. Dass die Citizens nach einer halben Stunde nicht bereits zwei, drei Tore Vorsprung hatten, war Glück für die Blues. City nutzte Chelseas Defensivfehler gnadenlos, schaltete überfallsartig von Rückwärts- auf Vorwärtsbewegung um und kreierte so zahlreiche Tormöglichkeiten. Aus heiterem Himmel gelang Meireles jedoch glücklich der Ausgleich, nach einer tollen Einzelaktion von Sturridge, der aufmerksam den Ball in den Rückraum spielte, wo der Portugiese, verlassen von Yaya Touré - der bis dato eine engagierte Leistung bot - einschussbereit stand. Bis auf einen Drogba-Schuss, kurz zuvor, war Chelsea offensiv jedenfalls nicht präsent. Sturridge und Mata waren im Angriffsspiel der Blues zwar die Aktivposten, erschienen verglichen mit ihren Pendants Yaya Touré, Milner und allen voran David Silva blass. Besonders der Spanier fiel durch quirlige Dribblings und direktes Passspiel positiv auf und assistierte Balotelli so auch zum 0:1.

Chelsea kam wacher aus der Kabine. Und taktisch umgestellt. Villas-Boas kehrte zu seiner bevorzugten Spielweise zurück und ließ seine Abwehrlinie höher stehen um das Spielgeschehen vom eigenen Tor in die Hälfte der Gäste zu verlagern. Durch die geringeren Distanzen der Positionen zueinander nahm nun auch das Kurzpassspiel der Londoner Fahrt auf. Die Rollen im zweiten Durchgang waren konträr zur ersten Hälfte. Mancinis Elf trat offensiv nun so gut wie nicht in Erscheinung, stand nun tiefer und formierte mit zwei sich verschiebenden Viererketten ein massives Bollwerk im Zentrum vor dem eigenen Kasten. Zwingende Torchancen konnte das Offensivtrio Mata-Sturridge-Meireles für die Hausherren so nicht generieren, die Außenverteidiger Cole und Bosingwa konnten sich nun aber häufiger ins Angriffsspiel einschalten und zusätzlich für Druck sorgen. Clichys tölpelhafter Platzverweis zwang die Gäste umso mehr in das defensive Korsette. Mancini stellte in der Folge leicht um, nahm den glücklosen Agüero vom Feld und formierte mit Kolo Touré seine Viererkette neu. So wurde einmal mehr klar, wenn City eine verwundbare Stelle hat, ist dies die Abwehr. In den letzten sieben Ligabegegnungen kassierte Roberto Mancinis Team stets mindestens ein Tor. Lediglich der Belgier Kompany erwies sich gestern als Fels in der Brandung und strahlte zunehmend Sicherheit aus. Das Remis hätte den Blues nicht wirklich geholfen, einen nicht unumstrittenen Elfmeter verwandelte der eingewechselte Lampard jedoch kurz vor dem Schlusspfiff zum nicht unverdienten Sieg. Und mit seinem wappenküssenden Torjubel nahm er wohl auch allen Wechselgerüchten den Wind aus den Segeln.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen