Donnerstag, 19. Januar 2012

Die Freuden journalistischer Finten

Schließlich schneit es Mitte Jänner dann doch. Und der Schnee bleibt auch liegen. Zumindest für zwei Tage. Hat sich der Winterschlaf, welchen der österreichische Kick wochenlang hält, also doch gelohnt. Wird endlich Zeit, dass auch Mattersburg eine Rasenheizung verlegt, in der Halle möchte anscheinend sowieso niemand mehr scheiberln und dribbeln. In den wirklichen Fußballländern bleibt der Fußballteil der Zeitungen auch in dieser tristen Jahreszeit bunt und prall. In England sogar, obwohl die überhaupt nicht pausieren. Die Gerüchteküche brodelt. Bei uns dominieren jene mit den zwei Brettern die Seiten. Die ökonomische Perspektive der Klubs lässt aber eh kaum Raum für Spekulationen. Und auch wenn billiger Sportjournalismus eher Fadesse und mindere Qualität mit sich bringt, wer schon einmal im Fenster englische Kurzmeldungen über nebulöse Transfergerüchte studiert hat, weiß wie farbenprächtig und geheimnisvoll zugleich das ganze Geschäft anmutet. Und auch wenn nie klar werden wird, wer achtundsiebzig Minuten vor Transferschluss neun Millionen Pfund für Nikica Jelavic geboten hatte, kann immer noch ironischwitzig festgehalten werden: „It could have been anyone but let's rule Accrington Stanley out for starters.“

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