Montag, 16. Mai 2011

Der Kampf um’s nackte Überleben



38. Spieltag
Manchester United (1.) - Blackpool
Stoke (9.) - Wigan
Wolverhampton - Blackburn
Tottenham (5.) - Birmingham

Die Meisterschaft ist zwar entschieden, der Abstiegskampf ist aber noch im vollen Gange. Gleich fünf Teams bekämpfen sich am letzten Spieltag der Premier League in vier Fernduellen und einem direkten um die noch zwei verbleibenden Abstiegsränge. Favoriten auszumachen, fällt an Hand der aktuellen Lage und des Programms für Sonntag (Anpfiff: 17 Uhr MEZ) schwer. Ein kleiner Lagebericht verdeutlicht dies.

Blackburn: Die Rovers haben es im direkten Duell gegen die Wolves selbst in der Hand. Mit einem Sieg würden die Senioren von Toni Vastic in der höchsten Spielklasse bleiben. Und selbst bei einem Remis stünden die Chancen nicht all zu schlecht, da Wolverhampton nach wie vor hinter Blackburn bliebe. Und wohl auch die restlichen Abstiegskonkurrenten, da keinem der übrigen Dreien ein Punkt reichen würde. Gegen Blackburn spricht aber die eklatante Auswärtsschwäche. Insgesamt wurden gerade mal zwölf von möglichen vierundfünfzig Punkten in der Fremde ergattert.

Wolverhampton: Für den Verein von Stefan Maierhofer zählt das Selbe wie für Sonntags-Gegner Blackburn: Mit einem Sieg wäre man durch. Genauso würde ein Remis den Wanderers sehr helfen. Die Heimstärke könnte da zum Trumpf werden. Immerhin konnten acht von bislang achtzehn Spielen im heimischen Molineux gewonnen werden, was für den Abstiegskampf keine all zu schlechte Bilanz darstellt. Zum Vergleich: Birmingham konnte auf heimischem Terrain nur sechs Spiele gewinnen, Wigan und Blackpool gar nur fünf. Das wirft die Frage auf, was wäre bei einem Nicht-Angriffspakt zwischen den Wolves und den Rovers? Beide Teams wären wohl so gut wie durch. Verlassen werden sich darauf aber weder Mick McCarthy, noch sein Gegenüber Steve Kean. Sollte nämlich tatsächlich der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass sowohl Blackpool, Wigan als auch Birmingham gewinnen, würden Wolverhampton und Blackburn als die Deppen der Nation dastehen.

Birmingham: City ist kommenden Sonntag wohl am ehesten von den Ergebnissen der Konkurrenz abhängig. Zwar gastiert Blackpool zeitgleich bei Manchester United, bei den Tangerines lebt aber wenigstens noch die Hoffnung, dass die Red Devils bereits mit angezogener Handbremse spielen, da der Titel beschlossene Sache ist. Für den Gegner von Birmingham, Tottenham, geht es indes noch um alles oder nichts. Im Fernduell gegen Liverpool (bei Aston Villa) geht es um den fünften Rang und damit um die Qualifikation zur Europa League. Manchester City hat zwar den Cup gewonnen, anders als in Österreich, rutscht der zusätzliche Europacup-Startplatz in der Tabelle nicht einen Rang nach unten, sondern erhält ihn der zweite Cup-Finalist, in diesem Fall Stoke City. Zusätzliche Brisanz erhält die Konstellation dadurch, dass Villa ein Liverpool-Sieg wohl nicht Unrecht käme. So müssten sich wiederum die Spurs mehr reinhängen und könnten im selben Atemzug Aston Villas verhassten Stadtrivalen in die zweite Liga schießen.

Blackpool: Angesichts der Offensive steht der Premier-League-Neuling zu Unrecht unten drin. Charlie Adam und Co. stellen den sechstbesten Angriff der Liga. Die Abwehr ist aber mir Abstand die qualitativ schwächste (durchschnittlich zwei Gegentreffer pro Partie). Nüchtern betrachtet, ist der Abstieg für die Tangerines beschlossene Sache. Gegner im Abschlussspiel ist Manchester United. Dass die Gastgeber eventuell nicht mehr zu hundert Prozent bei der Sache sein werden, ist für Blackpool eine Minihoffnung. Eher zählt da schon die Auswärtsstärke des Aufsteigers. Mit fünf Siegen in der Fremde erzielte man genauso viele Siege wie Liverpool oder Man United selbst. Zudem gibt das direkte Duell ein klein wenig Anlass zur Hoffnung, konnte Blackpool gegen den Meister im Jänner zumindest die erste Halbzeit mit 2:0 gewinnen. Endstand 2:3. Ein Oben-Bleiben wäre für Blackpool bei einem Remis nur möglich, wenn gleichzeitig Birmingham an der White Hart Lange baden geht und Wigan kein besseres Ergebnis als Blackpool gelingt. Reintheoretisch könnte selbst eine Niederlage reichen, unter der Vorraussetzung, das Wigan ebenfalls verliert und Birmingham mit einem Tor mehr als Blackpool.

Wigan: Und selbst Wigan könnte bei einer Niederlage in Stoke oben bleiben. In diesem Fall müssten Blackpool und Birmingham aber eine mindestens zwei Tore höhere Klatsche kassieren, was angesichts der Gegner aber kein Ding der Unmöglichkeit ist. Die Heimstärke der Potters spielt dem Ex-Klub von Paul Scharner nicht gerade in die Karten, von den fünf potenziellen Abstiegskandidaten, kassierte Wigan aber bislang die wenigsten Auswärtspleiten.

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