Mittwoch, 6. Juni 2012

Italia oder Hrvatska?

The cat is in the sack. Irland qualifizierte sich dank Mister Trapattoni sensationell für die Endrunde. Hätten die Salzburger den alten Mann aus Cusano Milanino mal nicht vor die Türe gesetzt, vielleicht hätte es mittlerweile mit der Champions-League-Teilnahme geklappt. So profitieren die krisengebeutelten Boys von der Emerald Island vom Italiener. Der könnte im entscheidenden letzten Gruppenspiel vielleicht auch zum Zünglein an der Waage werden, wenn seine Landsleute gegen das Inselvolk nicht gewinnen. Und Signore Trapattoni kennt die Squadra vielleicht sogar besser als sein eigenes Team. Viele 'vielleicht', wirklich fix scheint in Gruppe C nur der Aufstieg der Spanier. Die Furia Roja kann, Experten zu Folge, ihr Quartier auf jeden Fall schon bis 1. Juli buchen.

Welches Land mit den Iberern ins Viertelfinale aufsteigt, könnte aber spannend werden. Die Azzurri haben sich mit dem 0:3 gegen Russland nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Der neueste Wettskandal tut sein übriges. Meiner Ansicht, könnte die Position des Angreifers bei den Italienern entscheiden. Balotteli ist, keine Frage, ein Mann von Weltformat. Bezieht man sich rein auf seine technischen Attribute. Mental erinnert er doch stark an einen pubertierenden Rotzbengel. Für mein Gefühl ist der attacante von ManCity zu unkonstant, um der Squadra einen sicheren Platz in der nächsten Runde zu sichern. Es kann aber genauso gut sein, dass er in der Gruppe alles zerbombt, im Viertelfinale aber dann nachlässt. Balotteli ist die wohl größte Wundertüte seit Eric Cantona. Nur mit mehr "Bling Bling". Dass er im Auftaktspiel gegen Spanien die Rote Karte sieht und für 4 Spiele gesperrt wird, nicht ausgeschlossen. Dann gibt es noch Antonio Cassano, der mental mittlerweile ein Level über seinem Sturmkollegen stehen dürfte. Besonders sein Herzleiden dürfte den Mann aus Bari etwas zum Umdenken gebracht haben. Viel genetzt, hat Cassano für Milan im Frühjahr nicht, doch kaum ein Land verfügt über einen solch frischen Weltklassestürmer. Der zweite Antonio im Sturm, di Natale, ist auf nationaler Ebene wiederum ein Torgarant, international bzw. in der Squadra konnte er sein Potenzial aber bisher selten ausschöpfen. Abzuwarten wie sich Sebastian Giovinco von Parma schlagen wird. Seine 15 Tore und 16 Vorlagen in 26 Spielen waren jedenfalls eine Empfehlung für Teamchef Prandelli. Ansonsten bleibt abzuwarten, in wie fern der Wettskandal Einfluss auf die Leistung der ragazzi aus dem bel paese nimmt.

Die Kroaten könnten mit einem Auftaktsieg gegen Irland und einer gleichzeitigen Niederlage der Italiener gegen Spanien, selbige bereits am 1. Spieltag gehörig unter Druck setzen. Das Potenzial haben die Mannen von Slaven Bilic allemal. Mit Rakitic, Badelj, Kranjcar und Modric verfügen die Karos über hervorragende Kreativspieler. Das Turnier seine Lebens könnte Nikica Jelavic spielen. Meines Erachtens verfügt der Ex-Rapidler über hervorragende Anlagen im allseits beliebten 4-2-3-1. Als Solospitze hat der 26-Jährige mit 1,88 Meter Körpergröße einen tollen Körperbau und verfügt über ein hervorragendes Kopfballspiel. Zudem ist er nicht der Langsamste, weiß die Kugel zu beherrschen und hat ein Näschen für den Abschluss. Für mich ist er ein ähnlicher Spielertyp wie Karim Benzema. Die Defensive könnte den Kroaten jedoch auf den Kopf fallen, ist die Innenverteidigung mit Simunic und Schildenfeld doch nicht die schnellste.

Schließlich könnte Eire, wie bereits erwähnt, zum Zünglein an der Waage werden. Im entscheidenden, dritten, Spiel gegen Italien. Viel mehr als einigeln und kontern, erwarte ich von Trapattonis Mannschaft aber nicht. Weniger, weil es "seine" Philosophie ist. Mehr, weil es im Naturell des technisch Unterlegenen liegt. Das ist, wie im Falle der Dänen, aber auch legitim. Dennoch kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Iren die Vorrunde überstehen. Aus Gründen der Sympathie sei es ihnen sicherlich vergönnt, rein rational sehe ich aber kaum Chancen.

Und Spanien? Tiki Taka.

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